Der Sängerkreis Oberwesterwald wurde am 21. Mai 1949 im "Hotel zum "Löwen" in Westerburg gegründet.
Die Anfänge der organisierten Sängerbewegung im Oberwesterwald liegen aber schon länger zurück und sind in der Gründung des Oberwesterwälder Sängerbundes und des Kreissängerbundes Westerburg zu sehen. Während der Oberwesterwälder Sängerbund bereits am 22. Februar 1902 im Hotel "Zur Krone" in Hachenburg aus der Taufe gehoben wurde, vergingen fast zwei Jahrzehnte bis zur Gründung des Kreissängerbundes Westerburg im Jahre 1921.
Obgleich ein Exemplar der "Westerwälder Zeitung", am Dienstag, den 16.06.1903 vom ersten Bundesfest des Oberwesterwälder Sängerbundes berichtet, ist leider über den Fortbestand dieses Sängerbundes und weiteren Aktivitäten nur wenig zu erfahren.
Mit Beginn des Ersten Weltkrieges ruht die Tätigkeit des Oberwesterwälder Sängerbundes bis in das Jahr 1921. Bisher waren im Sängerbund nur Männergesangvereine vertreten. Ab dem Jahre 1922 werden auch gemischte Chöre aufgenommen. Zu Beginn der 20er Jahre blüht das Chorwesen. Das Interesse an der Organisation der Sängerbewegung lässt aber gegen Ende des Jahrzehnts merklich nach. Im Jahre 1933 wird der Oberwesterwälder Sängerbund aufgelöst.
Die Vorsitzenden des Sängerbundes Oberwesterwald waren:
Landrat Robert Büchting, Marienberg
Landrat Artur von Lucke, Marienberg
Landrat Dr. Heinrich von Thon, Marienberg
Hauptlehrer Scheid, Alpenrod
Lehrer Emil Schürg, Erbach
Auf Initiative von Lehrer Wilhelm Scherf, damals Chorleiter des MGV "Konkordia" Winnen, wird im Jahre 1921 der Kreissängerbund Westerburg gegründet, deren Vorsitz er übernimmt. Sein erstes Wertungssingen veranstaltet der neu gegründete Bund im November 1924 in Westerburg. Hieran nehmen 21 Vereine teil. Der erste Bundestag findet am 1. Juni 1925 in Pottum statt. Der örtliche Männergesangverein hält an diesem Tage seine Fahnenweihe. Über das Jahr 1926 hinaus ist vom Kreissängerbund Westerburg nichts mehr bekannt.
In der Zeit des Nationalsozialismus wird eine Neuordnung des Chorwesen angeordnet und staatlich reglementiert. Durch mehrere Umorganisationen kommt es zu Namensgebungen wie "Sängergruppe Oberwesterwald", "Sängerkreis 10 Oberwesterwald im Gau 11 Nassau", "Sängerkreis 3 Oberwesterwald", "Sängerkreis 16 des Sängergaues 10 Hessen-Nassau".
Infolge des II. Weltkrieges erlischt die Vereinstätigkeit fast gänzlich.
Deutschland liegt nach der Kapitulation am 8. Mai 1945 weitgehend in Trümmern. Die Überlebenssicherung nach dem Krieg kennt keine humanistischen Ideale. Männer im wehrfähigen Alter sind in Gefangenschaft, vermisst oder gefallen. Trauer und Ungewissheit kennzeichnen die Stimmung. Das ist keine Zeit zum Singen und Fröhlichsein.
Drei Jahre nach Kriegsende sind die gröbsten Versorgungsschwierigkeiten endlich überwunden. Die Währungsreform setzt der wirtschaftlichen Not in Deutschland ein kaum erhofftes Ende. Die Menschen haben neue Hoffnung, Zuversicht und Mut, sich einer Neuentwicklung mitgestaltend anzuschließen. Das gilt auch für die Sängerbewegung und die Organisation ihrer Gemeinschaft. Besonders im ländlichen Raum haben sich schon zahlreiche Chöre zusammengefunden und die Probenarbeit aufgenommen. Das bodenständig kulturelle Leben stabilisiert sich zunehmend. Damit gewinnen die Gesangvereine nach und nach ihre angestammte Rolle im gesellschaftlichen Leben zurück. Die Vereine treten wieder in Kontakt zueinander und suchen gemeinsam nach verbindlichen Antworten. Die Sängerkreise bilden sich neu.
Ewald Wüst aus Westerburg ist es, der 1949 die Initiative ergreift und die Vereinsvertreter für den 21. Mai in das "Hotel zum Löwen" nach Westerburg einlädt. Es ist die Geburtsstunde des Sängerkreises Oberwesterwald. Von den Delegierten wird Ewald Wüst auch zum Kreissängerführer (heute Vorsitzender) gewählt. 14 Vereine schließen sich zunächst dem neuen Dachverband der Oberwesterwälder Sänger an. Mit der Gründung tritt der Sängerkreis Oberwesterwald dem am 23. Januar 1949 in Koblenz gegründeten Sängerbund Rheinland-Pfalz bei. Mit Franz Josef Kexel, der 1972 zum Kreis-Chorleiter gewählt wird, übernimmt die jüngere Generation Verantwortung. Er erkennt, dass das Heranbilden junger Chorleiter dringlichste Aufgabe ist, um den Chören Dirigenten anzubieten. Diese Gedanken tragen sich bis in die heutige Zeit. Mitte der 70er Jahre finden im Sängerkreis die ersten Sängerbälle statt, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Alle drei Jahre werden Kreisleistungssingen und in wiederkehrendem Rhythmus Kritiksingen ausgerichtet Die kommunale Verwaltungsreform im Jahre 1974, der Oberwesterwaldkreis und der Unterwesterwaldkreis werden zu einem “Westerwaldkreis” zusammengefasst, hat keinen Einfluss auf die Sängerkreise. In Einigkeit verbleiben die beiden Kreisteile Ober- und Unterwesterwald bei ihrer Selbstständigkeit, um so eine optimale Betreuung sicherzustellen. Im gleichen Jahr begeht der Sängerkreis Oberwesterwald in Erbach sein 25-jähriges Bestehen.
Die musikalische Leitung wird Otto Eisel übertragen. Der Militärmusiker, der schon 1921 seinen Heimatverein, den MGV “Frohsinn” 1912 Seck, dirigiert hatte, begleitet das Amt bis 1956. Flächenmäßig ist der Sängerkreis Oberwesterwald relativ groß. Zu dieser Zeit sind die Straßenverhältnisse sehr schlecht. Man hat viel Mühe, die Chöre und die Versammlungen zu besuchen. So legt der Kreisvorstand anfangs die Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurück.
Im Jahre 1956 übernimmt Walter Höhn aus Höhn das Amt des Kreischorleiters. Otto Eisel wird zum Ehren-Kreis-Chorleiter ernannt. Unter der Leitung von Walter Höhn, er hält das Amt bis 1972 inne, wird das musikalische Niveau stark verbessert.
Nach Ewald Wüst liegt die Führung des Sängerkreises bei Albert Nold aus Korb. Er übernimmt das Amt im Jahre 1963, muss es aber im Jahre 1968 aus gesundheitlichen Gründen weitergeben.
An seine Stelle tritt Ottmar Held, der das Amt über 20 Jahre innehat.
1971 findet in Bad Marienberg der erste Landessängertag im Sängerkreis Oberwesterwald statt.
Mit Franz Josef Kexel, der 1972 zum Kreis-Chorleiter gewählt wird, übernimmt die jüngere Generation Verantwortung. Er erkennt, dass das Heranbilden junger Chorleiter dringlichste Aufgabe ist, um den Chören Dirigenten anzubieten. Diese Gedanken tragen sich bis in die heutige Zeit. Mitte der 70er Jahre finden im Sängerkreis die ersten Sängerbälle statt, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Alle drei Jahre werden Kreisleistungssingen und in wiederkehrendem Rhythmus Kritiksingen ausgerichtet Die kommunale Verwaltungsreform im Jahre 1974, der Oberwesterwaldkreis und der Unterwesterwaldkreis werden zu einem “Westerwaldkreis” zusammengefasst, hat keinen Einfluss auf die Sängerkreise. In Einigkeit verbleiben die beiden Kreisteile Ober- und Unterwesterwald bei ihrer Selbstständigkeit, um so eine optimale Betreuung sicherzustellen. Im gleichen Jahr begeht der Sängerkreis Oberwesterwald in Erbach sein 25-jähriges Bestehen.
1985 werden in Benni Hoffmann und Helmut Jung zwei langjährige Vorstandsmitglieder des Sängerkreises verabschiedet.
Im Jahre 1991 gibt es wieder einschneidende Änderungen im Vorstand des Sängerkreises
Heini Jung aus Kölbingen tritt an die Stelle von Ottmar Held und Karl-Wilhelm Dünnes aus Westerburg-Gershasen ist der neue Kreis-Chorleiter.
Am Zentralen Ehrungstag 1991 in Wahlrod werden Ottmar Held zum Ehrenvorsitzenden und Franz-Josef Kexel zum Ehren-Kreis-Chorleiter ernannt. 1996 zeichnet der Sängerkreis Oberwesterwald wieder verantwortlich für die Ausrichtung des Landes-Sängertages, der in Westerburg stattfindet.
Auf dem Kreis-Sängertag in Hachenburg im Jahre 2000 legt Heini Jung das Amt des Vorsitzenden in die Hände von Dieter Zimmer aus Steinebach an der Wied. Die Anwesenden des Sängertages beschließen einstimmig, Heini Jung zum Ehrenvorsitzenden zu ernennen.
Im Jahre 2002 gibt sich der Sängerkreis Oberwesterwald ein neues Logo. Das alte Wappen des ehemaligen Oberwesterwaldkreises und die Westerwälder Farben Blau/Grau standen bei bei dem Entwurf von Ulrich Schlag Pate.
Der Sängertag am 19. Oktober 2003 in Hattert bringt im Vorstand eine kleine Veränderung. Nach 12 Jahren Tätigkeit als Kreis-Chorleiter legt Karl-Wilhelm Dünnes das Amt in die Hände seiner Stellvertreterin Lieselene Schlaug-Pfeifer. Mit Joachim Klöckner aus Kundert ist auch die Funktion des Kassenwartes neu besetzt.
Die Namensänderung beim Sängertag am 22.10.2005 in Stockum-Püschen, der Sängerkreis Oberwesterwald führt fortan den Name “Kreis- Chorverband Oberwesterwald”.
Im Oktober 2006 finden anläßlich des Sängertages in Nistertal Neuwahlen statt. Die Führung des Kreischorverbadesn erhält eine Änderung. Dieter Orthey aus Müschenbach wird zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der 2. Vorsitzende Ulrich Schlag, der wegen eines Klinkaufenthaltes nicht anwesend sein kann, kandidiert aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr für das Amt.. Sein Nachfolger ist Hubertus Ferger aus Stockum-Püschen.
Beim Sängertag 2009 in Sainscheid erhält der bisherige Vorsitzende Dieter Orthey in einer Kampfabstimmung 53 von 57 möglichen Stimmen und steht somit die nächsten drei Jahre dem Kreis-Chorverband Oberwesterwald vor. Sein Stellvertreter ist nunmehr Rüdiger Herling aus Bellingen. Dessen Vorgänger, Hubertus Ferger, schied aus privaten Gründen aus dem Vorstand aus. Auch das Amt des Pressereferenten wird neu besetzt: Jürgen Baum legte aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder. Uli Schlag aus Kölbingen hat nun seine Aufgabe übernommen. In den Vorstand wieder gewählt werden: Geschäftsführer Lothar Riebel, Kreis-Chorleiterin Lieselene Schlaug-Pfeiffer, Aktivenvertreterin Monika Klöckner, Schatzmeister Joachim Klöckner sowie Kinder- und Jugendreferentin Dorothea Raukes. Beisitzerin ist Sheila Nagel.
Aus Anlass seines 60- jährigen Bestehens veranstaltet der Kreis-Chorverband Oberwesterwald im November 2009 ein Konzert mit geistlichen Werken in der Basilika zu Marienstatt. Gestaltet wird dieses anspruchsvolle Konzert von der Chorgemeinschaft Wahlrod, der Sängervereinigung 1852 Westerburg, dem Gemischten Chor Frohsinn Hirtscheid, dem Gemischten Chor Steinebach/Schmidthahn, dem MGV Liederkranz Luckenbach, dem MGV 1926 Müschenbach und den Mixed Allegro Singers aus Müschenbach sowie Konstanze Pfeiffer an der Orgel. Mehr als 600 Zuhörer besuchen das Konzert. Der Spendenerlös aus der Veranstaltung kommt den Jugend- und Kinderchören des Kreis-Chorverbandes Oberwesterwald zugute.